So erkennst du, ob dein Kind hochsensibel ist – 2-3 Jahre

So erkennst du, ob dein Kind hochsensibel ist – 2-3 Jahre

Hochsensible Kinder sind mit einem Nervensystem ausgestattet, das besonders empfindsam und tiefgründig ist – deshalb reagieren diese Kinder auf Kleinigkeiten, die andere Kinder gar nicht bemerken, was schnell zu einer Überstimulierung führen kann. Woran erkennst du, dass dein Kind im Alter von 2-3 hochsensibel ist? Und was kannst du tun, um es zu unterstützen und zu bestärken, damit dein Kind sein positives Potential entfalten kann?

Hochsensible Kinder im Alter von 2-3 Jahren

können sich einer Aktivität voll und ganz hingeben und darin versinken, wenn man sie lässt: das Beobachten eines Marienkäfers, ein aufregendes Spielzeug, Teig kneten, mit Farben experimentieren usw. In solchen Situationen wirken sie wesentlich konzentrierter, engagierter und reifer als Kinder in ihrem Alter.

erforschen ihre Umwelt und interpretieren ihre Erlebnisse mit einem empfindsamen Nervensystem, das auch ganz subtile Dinge aufschnappen kann – die neue Farbe eines Brillengestells, die Veränderung des Tonfalles, ein neues Geräusch usw. -, die andere nicht bemerken.Deshalb sind sie nach einem ereignisreichen Tag schneller müde und gestresst als andere Kinder. Ob sich der überstimulierte Zustand extrovertiert äußerst oder sich das Kind in sich zurückzieht, hängt von den anderen Persönlichkeitszügen ab, die diese Kinder mitbringen.

sind stärker von ihrer emotionalen Verfassung beeinflusst als andere Kinder:
Wenn sie überstimuliert, gestresst und erschöpft sind, reagieren sie mit dem ‚archaischen‘, primitiveren Teil des Gehirns: Es fällt ihnen schwerer, geduldig zu warten, zu teilen, sich ihren Aktivitäten zu widmen und anderen Kindern zugewandt zu sein.Wenn sie entspannt, sicher und ausgeglichen sind, zeigen sie ein ganz anderes Verhalten, weil sie dann Zugang zu ihren Ressourcen haben, die sich in dem ‚neuen‘ Teil des Gehirns, in der rechten Hirnhälfte befinden: Es fällt ihnen leichter, geduldig zu warten, zu teilen, sich ihren Aktivitäten zu widmen und anderen Kindern zugewandt zu sein

.…reagieren stärker auf die Trennung von Nahestehenden. Wenn sie ihre Großeltern eine Weile nicht gesehen haben, verhalten sie sich unter Umständen viel zurückhaltender und schüchterner als ihre weniger sensiblen Geschwister.

reagieren stark auf die Stimmungen und Stimmungsschwankungen anderer – sie werden nervös, wenn der Morgenablauf stressig war, in der Kita etwas vorgefallen ist oder ein anderes Kind traurig ist. Sie spüren sofort, wenn ihre engste Bezugsperson ungeduldig und gestresst ist oder -das Gegenteil- entspannt ist und Überschuss hat.

 sind neuen, unbekannten Situationen gegenüber zurückhaltender als andere Kinder – sie wollen es sich erst genauer ansehen, bevor sie teilnehmen: Besuch beim Zahnarzt, erste Stunde beim Tanzunterricht, neue Kinder in der Kita, neuer Spielplatz usw. (extrovertierte und neugierige, hochsensible Kinder stürzen sich zwar in solche Situationen, zeigen dann hinterher aber auch stärkere Reaktionen).

tun sich schwer damit, zur Ruhe zu kommen, zu essen oder zu schlafen, wenn viel los war oder es größere Veränderungen gab. Sie reagieren mitunter mit großem Widerstand bei der Eingewöhnung in den Kindergarten, im Urlaub oder beim Familienbesuch, wenn ihnen der Ort unbekannt ist.

verfügen über ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen und verhalten sich sehr umsichtig und fürsorglich anderen Kindern gegenüber, wenn sie selbst nicht gestresst sind. Dann trösten sie, teilen, warten, bis sie an der Reihe sind, helfen mit und übernehmen Initiative im Spiel und der Gemeinschaft.

reagieren negativ auf ein zu hohes Aktivitätsniveau, indem sie z.B. ‚unterm Tisch verstecken‘, wenn Gäste kommen oder sich im Kindergarten bei Faschings- oder Weihnachtsfeiern eine ruhige Ecke suchen. Diese Kinder empfinden das oft als ‚Niederlage‘, weil sie sich nicht einbringen können und nicht wohl fühlen, als in ruhigeren Situationen (extrovertierte und neugierige, hochsensible Kinder können solche Situationen meistern und genießen, benötigen danach aber mehr Ruhe als andere Kinder).

sind schneller enttäuscht, wenn es zu Planänderungen. Wenn Routinen nicht eingehalten werden, das Lieblingsspielzeug kaputt geht, Abläufe – wie das Zubettgehen – verändert werden usw.

Quelle: Wir haben diesen Text mit Erlaubnis der dänischen Psychologen Lise und Martin August von deren Blog aus dem Dänischen übersetzt. https://sensitiv.dk – Übersetzung Kerstin Schöps

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Photo by Jordan Whitt on Unsplash