Was fördert die Wehentätigkeit?

Was fördert die Wehentätigkeit?

Bald ist es geschafft: Deine Schwangerschaft neigt sich dem Ende zu und du freust dich darauf, dein Baby im Arm halten zu können. Die letzten Wochen waren sehr beschwerlich, jetzt steht der Entbindungstermin kurz bevor. Bald werden wahrscheinlich automatisch die Wehen beginnen und die Geburt kommt in Gang. Was ist aber, wenn der errechnete Termin bereits verstrichen ist und du „über der Zeit“ bist? Für diesen Fall gibt es verschiedene natürliche Methoden, die wehenfördernd wirken und mit denen du der Natur ein wenig auf die Sprünge helfen kannst.

Wehen fördern durch Bewegung und Massagen

  • Einfache, leichte und tägliche Bewegung tut deinem Körper jetzt gut und kann die Geburt anregen. Am besten eignen sich lange Spaziergänge oder Treppensteigen. Bewegung kurz vor der Entbindung bedeutet aber nicht, ein extremes Sportprogramm zu starten! Du solltest dich dabei nie überanstrengen und für den Fall der Fälle am besten nie ohne Begleitung oder dein Handy aus dem Haus gehen.
  • Nach dem Spaziergang tut eine Bauchmassage mit einer speziellen Mischung aus ätherischen Ölen gut und kann dabei helfen, die Wehen sanft auszulösen: dafür Mandelöl mit Zimtöl, Nelkenöl und Ingweröl mischen und in kreisenden Bewegungen den Bauch massieren. Die Inhaltsstoffe der Aromaöle gelten als natürliche Wehenauslöser, weil dadurch die Muskelkontraktion der Gebärmutter angeregt wird.
  • Leckere Kräutertees fördern die Wehen. In der Naturheilkunde sind seit vielen Jahrhunderten verschiedene Kräuter und Tees bzw. Teemischungen dafür bekannt, dass sie wehenfördernd wirken:Himbeerblättertee
    Ein Tee aus Himbeerblättern sollte ab der 38. Schwangerschaftswoche getrunken werden und bereitet den Körper auf eine sanfte Geburt vor. Die Wirkung von Himbeerblättern ist zwar noch nicht wissenschaftlich bestätigt, jedoch zeigen Studien, dass er wehenfördernd wirkt. Die Wehenphase verkürzt sich und die Geburt wird als unproblematischer und stressfreier empfunden.

    Zimttee
    Zimt regt die Durchblutung der Organe, vor allem der im Beckenbereich, an und kann somit wehenfördernd wirken. Zweimal am Tag eine Tasse trinken oder Zimt als Bestandteil in Kräuterteemischungen mit Himbeerblättern, Schafgarbe, Frauenmantel oder Eisenkraut verwenden.

Wehenfördernd essen

Bestimmte Lebensmittel können helfen, die Wehen auszulösen und die Geburt einzuleiten. Verwende zum Würzen deiner Speisen viele frische Kräuter wie Basilikum, Thymian, Oregano oder Ingwer. Auch scharf gewürztes Essen kann dabei helfen, die Wehentätigkeit zu fördern. Achte darauf, viel frisches Obst und Gemüse zu essen. Gerade jetzt ist Kalium sehr wichtig, das vor allem in Bananen enthalten ist. Ein Kaliummangel kann den Wehenbeginn verzögern. Wenn du frische Ananas magst, dann greife nun kräftig zu: Ananas enthält ein Enzym, das den Muttermund weicher macht und somit die Wehen fördern kann.

Geschlechtsverkehr löst Wehen aus

Sex um den Geburtstermin herum kann wehenauslösend sein. Durch die im Sperma enthaltenen Prostaglandine wird der Muttermund weicher und das Wehenhormon Oxytocin wird verstärkt produziert. Prostaglandine werden sogar in der Geburtsklinik eingesetzt, um die Wehen einzuleiten. Besonders effektiv wirkt Geschlechtsverkehr, wenn schon leichte Wehen zu spüren sind. Diese Methode steht jedoch für die wenigsten Frauen auf ihrer Liste an oberster Stelle. Sollte die Fruchtblase bereits geplatzt sein, so ist davon natürlich abzuraten, da das Baby nun nicht mehr ausreichend vor Bakterien geschützt ist.

Wärme entspannt und fördert die Wehen

Ein warmes Bad entspannt und wirkt wehenfördernd. Am besten verwendest du als Badezusatz ätherische Öle wie Eukalyptus, Ingwer oder Zimt. Das Wasser sollte jedoch nicht zu heiß sein, damit du keine Kreislaufprobleme bekommst. Ein entspannender Wärmeeffekt kann auch durch eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen erreicht werden, das du dir auf den Bauch legst.

Wichtig ist, dass du dich nicht unter Druck setzt und entspannt bleibst. Nicht alle Tipps sollten miteinander kombiniert werden, um den Körper nicht zu überfordern. Gib deinem Baby Zeit und nutze einige der angebotenen natürlichen Hilfen, um die Wehentätigkeit in Gang zu setzen.

Natürlich kann ein Einsetzen der Wehen in einem frühen Stadium der Schwangerschaft auch alles andere als erwünscht sein. Deshalb können alle gerade genannten Methoden und Mittel im falschen Moment eingesetzt, auch unliebsame Folgen haben. Sei deshalb bis zur 38. Schwangerschaftswoche sehr vorsichtig mit der Dosierung oder vermeide sie am besten ganz.

Foto: Unsplash / Erol Ahmed