Schenken mit Sinn und Verstand

Schenken mit Sinn und Verstand

Schenken ist etwas Schönes. Wenn die Geschenke persönlich sind, ist es noch toller. Und am allertollsten ist es, wenn die Geschenke nicht einfach nutzloser Kram sind oder das Resultat kurzfristiger, gestresster Konsumentscheidungen. Deshalb hat Anja Vatter für dich ein paar Geschenkideen zusammengestellt, die ohne großen Produktwahnsinn funktionieren. Und wir glauben fest daran, dass wir im nächsten Jahr wieder ohne Coronabeschränkungen alles unternehmen können.

„Was wünscht sich der Kleine denn zu Weihnachten?“ Bereits vor Wochen fingen die Fragen an. Am liebsten würde ich sagen: Gar nichts. Denn das Kinderzimmer quillt über mit Dingen zum Bauen, zum Basteln, zum Bespielen. Aber ich kenne sie natürlich auch, die strahlenden Kinderaugen vor dem Unausgepackten – und sie in bodenlose Enttäuschung abdriften zu sehen, hält meine Seele nicht aus. Es gibt jedoch durchaus Geschenke, die keine zusätzlichen Schubladen füllen. Für die Kleinen und auch für die erwachsenen Liebsten.

Geschenke von Großen für Kleine

  • Eine Einladung zum Konzert der Lieblingsband. Es ist gemeinsame Zeit, die man verbringt und eine gemeinsame Erfahrung, die man teilt. Und das Kind (bei uns war es 8 zum Zeitpunkt des Konzerts) fühlt sich sehr cool, wenn es am Bühnenrand alle Songs mitsingen kann.
  • Gutschein(heft) mit kleinen Besonderheiten wie: ein Tag Kita-frei mit Wunschprogramm (Kino? Museum? Pommes essen? Vorlesen?), ein Tag Chef- Sein, ein Ausflug nach Wahl…
  • Pippi-Langstrumpf-Essen. Bedeutet: Alles, was als »ordentlich« gilt, ist tabu! Stattdessen: Nudeln mit den Händen essen, mit der Schere schneiden, Sauce mit dem Strohhalm schlürfen… am besten geht das draußen im Sommer und in alten, dunklen T-Shirts.
  • Und wenn wir schon beim Essen sind: Einen Kochkurs für Kinder. Kinderkochkurse gibt es in vielen Städten.

Geschenke von Kleinen für Große

  • Fotos. Die Opas und Tanten freuen sich darüber immer. Aber es muss ja nicht das online bestellte Fotoalbum sein, das geht auch anders. Zum Beispiel als selbstgemachte Foto-Story (inkl. Text) oder als Steckbrief, bei dem das Kind fotografiert wird mit dem Lieblingsessen, dem Lieblingsbuch, dem Lieblingskuscheltier, seiner Größe etc. – eine schöne Momentaufnahme, die über den »oooh, süß«-Effekt hinausgeht.
  • Geschichten. Als unser Großer 5 Jahre alt war, habe ich all die Geschichten und lustigen Sprüche, die er so erzählt, in einem kleinen Büchlein zusammengetragen und in kleiner Auflage drucken lassen. Alle in der Familie haben das Büchlein damals bekommen. Und heute freuen sich sogar Fremde daran!
  • Geschichte. Mittlerweile gibt es viele Versionen von »Oma, erzähl mal!«-Büchern, in denen aus Kinderperspektive Fragen an die Eltern/Großeltern gestellt werden zu ihrem Leben. Gebt den Erwachsenen Zeit, das Buch auszufüllen und zu einem bestimmten Zeitpunkt lesen Oma oder Opa und Enkel die Geschichten gemeinsam.
  • Selbstgemachte Pralinen. Das war bei uns als Kinder der Klassiker unter den Geschenken! Ich erinnere mich gerne an die Schokohände, die ich nach dem Rollen der (nie gleichförmigen!) Kugeln abschlecken durfte. In ein (selbstbedrucktes?) Säckchen packen, Namenskärtchen ranschleifen – fertig!

Geschenke von Großen für Große

  • Ein Liebesbrief. Das klingt jetzt erst einmal nach Partnerschaft. Soll und darf es auch. Wann habt ihr zum letzten Mal eurem Partner einen echten, handgeschriebenen Liebesbrief geschrieben? Eben. Aber genau dasselbe gilt auch für: Eltern, Cousinen, den Bruder. Warum nicht zu Weihnachten mal (wieder) aufschreiben, was man am anderen so mag, welche Erinnerungen man aneinander hat in Bezug auf das vergangene Jahr. So etwas bleibt für immer. Und fragt doch mal rum, sicher kann sich niemand ein besseres Geschenk wünschen.
  • Musik. Und zwar in Form einer persönlichen Playlist. Mit all den Songs, an denen ihr Erinnerungen mit jemand Liebem knüpft.
  • Eine warme Dusche. Ein kleines, feines Büchlein mit allerlei wunderbaren Komplimenten an eine liebe Person. Wer dazu ein wenig Inspiration braucht, findet sie im Komplimentefächer von vatter&vatter. Und ich habe noch ein paar weitere Feel-Good Ideen. Sucht euch gemeinsam bei change.org eine Petition aus, die ihr unterstützen wollt. Oder investiert über eine Crowdfunding Plattform in ein Start-up, eine Initiative oder Idee, die die Welt verändern möchte. Ihr könnt Baumpatenschaften verschenken oder Tierpatenschaften im nächstgelegenen Zoo oder unterstützt als Familie mit einer Patenschaft ein Kind in einem anderen Land, dem ihr damit beispielsweise eine Schulausbildung ermöglicht. Alles tolle Themen, die ihr gemeinsam mit euren Kindern besprechen könnt. Denn auf gute Gespräche kommt es schließlich an Weihnachten an.

Und wenn ihr dann zusammen in trauter, vielleicht etwas kleinerer Familienrunde um den Weihnachtsbaum sitzt und alles gesagt ist, dann lest doch einander eine Geschichte vor. Sei das nun eine, die schon geschrieben wurde, oder sogar eine, die ihr selbst (gemeinsam mit dem Kind) geschrieben habt, spielt keine Rolle. Genießt den Moment miteinander und das Zusammensein. Das ist doch das schönste Geschenk. Und darum geht es doch letztlich an den Feiertagen. Fröhliche Weihnachten! 

Mehr dazu: Lest hier auch unsere Tipps für eine stressfreie Adventszeit. 

Photo by Danila Hamsterman on Unsplash